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English | Español | Portugués | Italiano | Français | Deutsch | Nederlands | August 15, 2018 | Issue #40 | |
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Adiós, RamonaDie „beste Waffe" der EZLN ist totVon Andrew Kennis
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![]() Comandanta Ramona, 1959-2006 |
1993 konsultierte die Kommandantin Ramona gemeinsam mit dem Major Ana María die zapatistischen indigenen Gemeinschaften, die damals noch im Untergrund waren, über die Ausbeutung der Frauen und sie verfassten das Revolutionäre Frauengesetz. Am 8. März dieses Jahres wurde dieses Gesetz angenommen. Ramona war eine kleine Frau mit einer sanften Ausdrucksweise, die große Verantwortung trug wie z.B. das militärische Kommando in San Cristobal während des Aufstands von 1994. Im Februar des selben Jahres und nachdem die Zapatisten nach 12 Tagen des Aufstands als Reaktion auf massiven Friedensmärsche einen Waffenstillstand verkündeten, war Ramona die erste zapatistische Vertreterin, die während der Friedensverhandlungen mit der Regierung sprach. Zwei Jahre später, als die mexikanischen Autoritäten den Zapatisten verboten am Nationalen Indigenen Kongress in Mexiko-Stadt teilzunehmen, wurde die zerbrechliche und kranke Ramona damit beauftragt sie zu repräsentieren. Der Plan funktionierte, da die Regierung Ramona akzeptierte und sie in die Hauptstadt fuhr um die Zapatisten zu repräsentieren, wobei sie nicht nur an dem wichtigen nationalen indigenen Treffen teilnahm, sondern auch auf dem Zócalo (Hauptplatz) von Mexiko-Stadt vor 100.000 Sympathisanten sprach.
Die mexikanische Regierung, die durch die Popularität der armen und indigenen Frau verunsichert war, unternahm verschiedene Versuche ihren Einfluss zu unterminieren. 1997 gingen sie so weit zu behaupten, die Rebellenführerin sei gestorben und als sie in der Öffentlichkeit auftrat, beschuldigten die Autoritäten die Zapatistas ein Double benutzt zu haben.
Ramonas Tod spiegelt die Krise des öffentlichen Gesundheitswesens wieder unter der die verarmten indigenen Gemeinschafen von Chiapas leiden. Im Hochland des südöstlichen Staates Mexikos, wo die Mehrheit der Indígenas Chiapas´ lebt, gibt es keine Krankenhäuser. Die Staatsregierung hat vor Jahren versprochen ein Krankenhaus in San Andrés Larraínzar (dem selben Dorf, in dem 1996 die von der Regierung nicht erfüllten Friedensverträge zwischen den Zapatisten und der Regierung abgeschlossen wurden) zu bauen. Allerdings blieb es bei dem Versprechen und Chiapas leidet weiterhin unter einem Mangel an notwendiger Gesundheitsversorgung in den abgelegeneren Gebieten. Nur in San Cristobal, das in einer Entfernung von zwischen 2 und 12 Stunden entfernt von der Mehrzahl der indigenen Gemeinschaften liegt, können Frauen zur Vorsorgeuntersuchung gehen, die bei frühzeitiger Erkennung von Krebs Leben retten kann. Der Mangel an Krankenhäusern und die hohen Kosten der medizinischen Untersuchung verhindern den Zugang der Armen Chiapas´zu medizinischen Dienstleistungen.
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